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Der Fokus meiner Arbeit liegt ganz klar im Weinberg! Nur dort kann ich, im Zusammenspiel mit den Reben und den natürlichen Gegebenheiten versuchen die optimale Qualität rauszuholen. Beim Weinausbau geht es dann „nur“ noch um Qualitätserhalt und Stilistik. Nichtsdestotrotz muss ich natürlich irgendwo die Trauben keltern und das Ganze zu Wein ausbauen.

Hier habe ich das große Glück im Keller meiner Eltern in Randersacker ausbauen kann. Damit bin ich auch nicht der erste, denn meine Großeltern haben in diesem Keller schon vor fast etlichen Jahrzehnten Wein ausgebaut. Wer jetzt allerdings an einen großen Weinkeller mit reichlich Platz und womöglich an modernste Technik denkt, ist jedoch auf der falschen Fährte unterwegs.

Für das was ich hier so treibe trifft der in der Weinszene gelegentlich verwendete Begriff „Garagenwinzer“, wirklich ziemlich passend zu. De facto arbeite ich zwar nicht in einer Garage, ansonsten ist das Ganze aber eine „Garage Winery“ wie man sie sich eben vorstellt.

Manchmal ist zwar schon etwas Improvisation erforderlich, doch meinem Ziel möglichst hochwertige, handgemachten Weine zu erzeugen. Wenn ich keine großen Maschinen und Förderschnecken zur Verfügung habe, komme ich wenigstens auch nicht in Versuchung den bequemeren, aber für das Produkt weniger schonenden Weg zu gehen.

            Abfüllung von Hand

 

Was heißt das konkret?

 

Die Trauben werden in kleine 40 Liter Boxen geerntet, um das Abquetschen der Beeren zu vermeiden. Im Hof werden die Trauben dann mit einer alten – von mir selbst restaurierten – Holzpresse gekeltert. Das ist dann auch wirklich Handarbeit im wahrsten Sinne des Wortes. Gleichzeitig hat das den Vorteil, dass der Pressvorgang durch die fehlenden Scheiter-Bewegungen und dem langsamen Druckaufbau sehr schonend gestaltet werden kann. Meinem Ziel möglichst konsequent auf Spontangärung zu setzen ist die moderate Sauerstoffzufuhr bei dieser Keltermethode ebenfalls zuträglich. Nach moderater, nicht zu scharfer, sogenannter Vorklärung durch Absetzen lassen der Feststoffe im Most kann die Gärung beginnen. Um möglichst authentische und hinsichtlich der Aromenvielfalt komplexe Weine zu erzeugen erfolgt die Gärung durch wilde Hefen, das heißt ohne den Zusatz von Reinzuchthefen. Überhaupt ist es mein Anspruch – abgesehen von Schwefel, ohne dem der Wein nicht haltbar wäre – auf all die Kellereibehandlungsmittel, welche es auf dem Markt gibt zu verzichten. Das bedeutet auch, dass ich keinerlei Korrekturen durch Anreicherung oder Säuerung / Entsäuerung durchführen werde. Da meine Weine, genau wie ich „Langstreckenläufer“ und keine Fruchtbomben, die an Eisbonbon und Co erinnern werden sollen, verzichte ich auf eine Kaltvergärung bei niedrigen Temperaturen.

Nach der Gärung bleiben meine Weine noch einige Monate auf der Vollhefe liegen.

Im Keller findet sozusagen das viel zitierte „kontrollierte Nichtstun“ statt. Dort kann die Qualität nur erhalten werden, die draußen im Weinberg wächst.

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