Die Idee
Ein Mann mit einer neuen Idee ist ein Narr - so lange,
bis die Idee sich durchgesetzt hat. (Mark Twain, 1835-1910)
Was gibt es Schöneres als verrückte Ideen, Träume und Visionen im Kopf zu haben? Ich liebe es, stundenlang Gedanken frei werden zu lassen. Bei diesen Tagträumereien habe ich über viele Jahre schon die Idee im Kopf gehabt, mein eigenes Wein-Projekt an den Start zu bringen. Und zwar ganz nach meinen eigenen Vorstellungen und Idealen.

Im Verlauf des Jahres 2017 habe ich mich auf die Suche gemacht, einen Weinberg zu finden, der in gewisser Weise möglichst Spannendes zu bieten hat. Insbesondere an sehr alte, tief wurzelnde Reben habe ich dabei gedacht. Ende des Jahres 2017 wurde ich dann auch fündig und mir war es möglich, in der Gemeinde Mainstockheim einen richtig alten Weinberg zu pachten. Mit fast 90 Jahren sind die Reben genau gesagt die ältesten in der ganzen Umgebung! Die Hauptrebsorte ist – wie es sich für Franken gehört – der Silvaner, es stehen aber auch noch drei, vier andere Rebsorten mit in der Anlage, denn das war früher zwecks Risikostreuung beim Pflanzen so üblich. Ursprünglich war das wohl auch mal ein Weinberg mit traditioneller Einzelstockerziehung, bis im Laufe der Jahre eine Drahtanlage etabliert wurde.
Logischerweise kann man bei so alten Reben nicht mit großen Erträgen rechnen, dafür ist das Potenzial für Top Qualitäten umso höher. Also genau das was ich will! Mein Wein-Projekt war somit geboren! Im Jahr 2019 wurde die Rebfläche noch mit einem weiteren Weinberg (Chardonnay und Weißburgunder) erweitert.
Meine Vision
Mein Ziel und mein Anspruch ist es, zu schauen, ob sich die Mentalität, die mir der Sport gelehrt hat, eins zu eins auch in das Wein-Projekt übertragen lässt. Was meine ich damit?
Um im Ausdauersport etwas Großes entstehen zu lassen ist es nicht entscheidend, ob Du das beste Equipment hast, selbst mangelndes Talent kann man bis zu einen gewissen Grad halbwegs kompensieren. Stattdessen zählen Herz, Leidenschaft und auch ein bisschen Maloche. Geduld und Demut sind darüber hinaus unerlässliche Begleiter.
Auch aufgrund meiner Erfahrungen in Spitzenbetrieben habe ich die Überzeugung, dass diese Denkweise auch die Grundlage ist, um – natürlich im Zusammenspiel mit den natürlichen Gegebenheiten - das Bestmögliche aus dem Weinberg herauszuholen. Um genau diesem Anspruch, „das Beste rausholen“, gerecht zu werden, ist bei mir dementsprechend vor allem eines angesagt – Handarbeit! Konkret heiß das beispielsweise: Aufwendige Laubarbeiten, mit zusätzlicher Ertragsreduzierung; jeden einzelnen Trieb gerade stellen, um eine optimale Belichtung und Abtrocknung zu gewährleisten; Unkrauthacke statt Herbizid, um das Bodenleben zu schonen und für gute Wasserversorgung durch Zerschlagen der Verdunstungskapillare zu sorgen; Teilentblätterung von Hand zum richtigen Zeitpunkt... Die Liste ließe sich noch weit fortführen.